Methodischer Bezugsrahmen

familycare köniz orientiert sich in ihrer Arbeit am Modell der Kompetenzorientierten Familienarbeit (KOFA). Zentral ist in der KOFA-Methodik, die Probleme, Belastungen und Ressourcen einer Familie rasch und differenziert abzuklären, um daraus die entsprechenden Handlungsschritte für die nachfolgende, zeitlich klar definierte Interventionsphase abzuleiten. Kritische Situationen in Familien sollen mittels elterlicher Kompetenzstärkung so weit entschärft werden, dass diese den Alltag mit seinen Anforderungen so bald wie möglich wieder alleine bewältigen und eine Fremdplatzierung von Kindern vermieden werden kann.

Während der Begleitung einer Familie wird das vorhandene Fachwissen und Beratungsrepertoire bedarfsorientiert eingesetzt. Je nach Situation bieten sich das bindungsfördernde Verfahren der emotionellen ersten Hilfe (EEH), entwicklungspsychologische Beratungen zur Förderung der elterlichen Feinfühligkeit, Erziehungscoachings oder Selbstreflexionshilfen aus dem systemischen Beratungsansatz an (Genoökogramm, Hypothetisieren, Bewusstheitsrad etc.). Wahrgenommene Auffälligkeiten in der Entwicklung des Kindes werden mittels fachlicher Standards erkannt und mit den Eltern besprochen.

Grundsätzlich stützt sich familycare köniz bei ihrer Arbeit auf systemtheoretische und konstruktivistische Grundannahmen, welche problematisches Verhalten einer Person nicht als Störung, sondern als Ausdruck ungünstiger Kommunikations- und Beziehungsmuster innerhalb eines System begreift. Die Wirklichkeitskonstruktionen und Wünsche der Betroffenen bilden den Ausgangspunkt der gemeinsamen Reflexionen darüber, wie lösungsorientiert Interaktionsmuster, Rollen und Haltungen zweckdienlich verändert werden können, um die gesetzten Ziele zu erreichen.

Quelle: Abrecht, Ralf (2017): Beratungskompetenz in der Sozialen Arbeit. In: KONTEXT 48, 1, ISSN: 0720-1079. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG (S. 49)